Gab es wirklich nichts zu meckern?
Doch: Der für Montag Abend geplante Rückflug der sieben Teilnehmer aus Lettland wurde gestrichen. Aber auch das ist ja schon nichts Besonderes mehr.
Burg im Spreewald – das war der Ort des 18. Internationalen Tandem-Jugend-Camps für Blinde und Sehbehinderte vom 26. Juni bis zum 4. Juli 2022. An sieben Tagen erlebten und gestalteten die 37 Teilnehmer aus vier Ländern ein intensives Programm des Tandem-Fahrens und des Gedankenaustausches.
Da Lettisch, Tschechisch und Ukrainisch nicht gerade weit verbreitete Sprachen sind, versuchten sich alle in Englisch und Russisch. Und irgendwie verstand man sich. Dafür sorgte die gute Atmosphäre und die ausgezeichneten Bedingungen im Fiedermannhof – unserem Quartier.
Um die Berichterstattung kurz zu halten, soll für jeden Tag lediglich eine Besonderheit genannt werden:
- 26.06.: Vorzügliche Bedingungen; sogar die Tandems fanden eine gute Unterkunft.
- 27.06.: In der Straupitzer Schinkelkirche probierten einige Teilnehmer die Orgel aus.
- 28.06.: Das Senftenberger Seenland erlebte ein Tandem nicht (Rahmenbruch); ein Ersatztandem kam zum Einsatz. Vorher alle auf dem Gurkenflieger; da ist Tandem-Fahren doch leichter.
- 29.06.: Nach dem Blick vom „Rostigen Nagel“ – einem Aussichtsturm – waren 12 Prozent Steigung zu bewältigen. Bergab erreichten manche 65 km/h.
- 30.06.: Paddeln will gelernt sein, aber alle kamen wieder an und bewunderten später die Arbeiten in der Trachtenstickerei, wo auch vieles angefasst werden durfte.
- 01.07.: Manche gingen paar Schritte auf Stelzen durch das Spreewaldmuseum in Lehde, und in einem Barfußpark „verwöhnten“ alle ihre Fußsohlen.
- 02.07.: Auf dem Weg nach Cottbus öffnete eine Eisdiele extra für uns; und: das hat sich gelohnt. Im Branitzer Park hätte man länger bleiben wollen. Abends Musik, und alle sangen mit.
- 03.07.: Bei der Tour zum Gräbendorfer See war eine Tasche mit allen wichtigen Dingen liegen geblieben. Es gibt noch ehrliche Leute. Sie wurde abgegeben. Abschlussabend mit Feuershow und mit Gesprächen über künftige Treffen.
- 04.07.: Emotionales Abschiednehmen; am Ende hat alles geklappt, und an die 340 Fahrradkilometer werden sich alle gern erinnern.
Ein großes Dankeschön an alle, die bei der Organisation geholfen haben, insbesondere an die Besatzung des Begleitfahrzeuges (Heinz und Margrit), an das Team der Tourenführung (Ruppi und Charly), an die Mitarbeiter des Fiedermannhofes sowie an alle Förderer und Unterstützer.